Gruppe-B-Streptokokken-Infektion

Gruppe-B-Streptokokken (Streptococcus) sind häufige Bakterien, die sich oft im Darm oder im unteren Genitaltrakt befinden. Die Bakterien sind bei gesunden Erwachsenen normalerweise harmlos. Bei Neugeborenen können sie jedoch eine schwere Erkrankung verursachen, die als Gruppe-B-Streptokokken-Erkrankung bekannt ist.

Gruppe-B-Streptokokken können auch bei Erwachsenen mit bestimmten chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Lebererkrankungen gefährliche Infektionen verursachen. Ältere Erwachsene haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an einer Erkrankung durch Gruppe-B-Streptokokken zu erkranken.

Wenn Sie ein gesunder Erwachsener sind, müssen Sie nichts gegen Gruppe-B-Streptokokken unternehmen. Wenn Sie schwanger sind, lassen Sie sich im dritten Trimester auf Gruppe-B-Streptokokken untersuchen. Wenn Sie Gruppe-B-Streptokokken haben, kann eine Antibiotikabehandlung während der Wehen Ihr Baby schützen.

Säuglinge

Die meisten Babys, die von Frauen mit Gruppe-B-Streptokokken geboren werden, sind gesund. Aber die wenigen, die während der Geburt mit Gruppe-B-Streptokokken infiziert werden, können schwer erkranken.

Bei Säuglingen kann die durch Gruppe-B-Streptokokken verursachte Krankheit innerhalb von sechs Stunden nach der Geburt (früher Beginn) – oder Wochen oder Monate nach der Geburt (später Beginn) auftreten.

Anzeichen und Symptome können sein:

• Fieber
• Niedrige Körpertemperatur
• Schwierigkeiten beim Füttern
• Trägheit, Schlaffheit oder schwacher Muskeltonus
• Atembeschwerden
• Reizbarkeit
• Zittrigkeit
• Krampfanfälle
• Hautausschlag
• Gelbsucht

Wenn Sie Anzeichen oder Symptome einer Infektion mit Gruppe-B-Streptokokken haben – insbesondere wenn Sie schwanger sind, eine chronische Erkrankung haben oder älter als 65 Jahre sind – wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.

Wenn Sie bei Ihrem Säugling Anzeichen oder Symptome einer Erkrankung durch Gruppe-B-Streptokokken bemerken, wenden Sie sich sofort an den Arzt Ihres Babys.

Viele gesunde Menschen tragen Gruppe-B-Streptokokken in ihrem Körper. Sie können die Bakterien für kurze Zeit in sich tragen – sie können kommen und gehen – oder sie können sie immer haben. Gruppe-B-Streptokokken werden nicht sexuell übertragen und sie werden nicht durch Lebensmittel oder Wasser verbreitet. Wie die Bakterien auf andere Personen als Neugeborene übertragen werden, ist nicht bekannt.

Gruppe-B-Streptokokken können sich während einer vaginalen Geburt auf ein Baby übertragen, wenn das Baby Flüssigkeiten ausgesetzt ist – oder diese schluckt – die Gruppe-B-Streptokokken enthalten.

Säuglinge

Ein Säugling hat ein erhöhtes Risiko, eine durch Gruppe-B-Streptokokken verursachte Erkrankung zu entwickeln, wenn:

• Die Mutter Gruppe-B-Streptokokken in ihrem Körper trägt
• Das Baby frühzeitig geboren wird (vor der 37. Woche)
• Die Fruchtblase der Mutter 18 Stunden oder länger vor der Entbindung geplatzt ist
• Die Mutter eine Infektion des Plazentagewebes und des Fruchtwassers (Chorioamnionitis) hat
• Die Mutter während der Schwangerschaft eine Harnwegsinfektion hat
• Die Temperatur der Mutter während der Wehen über 38 °C (100,4 °F) liegt
• Die Mutter bereits zuvor ein Kind mit einer durch Gruppe-B-Streptokokken verursachten Erkrankung zur Welt gebracht hat

Eine Infektion mit Gruppe-B-Streptokokken kann bei Säuglingen zu lebensbedrohlichen Erkrankungen führen, darunter:

• Pneumonie
• Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute und der umgebenden Flüssigkeit (Meningitis)
• Infektion der Blutbahn (Bakteriämie)

Wenn Sie schwanger sind, kann Gruppe-B-Streptokokken Folgendes verursachen:

• Harnwegsinfektion
• Infektion der Plazenta und des Fruchtwassers (Chorioamnionitis)
• Infektion der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis)
• Bakteriämie

Wenn Sie älter sind oder eine chronische Erkrankung haben, können Gruppe-B-Streptokokken zu folgenden Erkrankungen führen:

• Hautinfektion
• Bakteriämie
• Harnwegsinfektion
• Pneumonie
• Knochen- und Gelenkinfektionen
• Infektion der Herzklappen (Endokarditis)
• Meningitis

Wenn Sie schwanger sind, empfiehlt das American College of Obstetricians and Gynecologists ein Screening auf Gruppe-B-Streptokokken zwischen der 36. und 37. Schwangerschaftswoche. Ihr Arzt wird Abstriche aus Ihrer Vagina und Ihrem Rektum entnehmen und diese zur Untersuchung an ein Labor schicken.

Ein positives Testergebnis zeigt an, dass Sie Gruppe-B-Streptokokken in sich tragen. Es bedeutet nicht, dass Sie krank sind oder dass Ihr Baby betroffen sein wird, sondern dass das Risiko erhöht ist, die Bakterien an Ihr Baby weiterzugeben.

Um zu verhindern, dass sich Gruppe-B-Bakterien während der Wehen oder der Geburt auf Ihr Baby ausbreiten, kann Ihnen Ihr Arzt bei Beginn der Wehen ein intravenöses Antibiotikum verabreichen – in der Regel Penicillin oder ein ähnliches Medikament.

Wenn Sie allergisch gegen Penicillin oder ähnliche Medikamente sind, erhalten Sie möglicherweise Clindamycin oder Vancomycin als Alternative. Da die Wirksamkeit dieser Alternativen nicht gut verstanden ist, wird Ihr Baby bis zu 48 Stunden lang überwacht.

Die Einnahme von Antibiotika im Voraus hilft nicht, da die Bakterien vor Beginn der Wehen wiederkehren können.

Eine antibiotische Behandlung während der Wehen wird auch empfohlen, wenn Sie:

• eine Harnwegsinfektion haben
• bereits ein Baby mit einer Gruppe-B-Streptokokken-Erkrankung zur Welt gebracht haben
• während der Wehen Fieber entwickeln
• Ihr Baby nicht innerhalb von 18 Stunden nach dem Blasensprung zur Welt gebracht haben
• vor der 37. Woche in die Wehen kommen und nicht auf Gruppe-B-Streptokokken getestet wurden

Nachdem Sie entbunden haben, wird, wenn Ihr Arzt den Verdacht auf eine Infektion mit Gruppe-B-Streptokokken bei Ihrem Baby hat, eine Probe des Blutes oder der Spinalflüssigkeit Ihres Babys zur Untersuchung an ein Labor geschickt.

Wenn Ihr Baby krank erscheint, kann es weitere Untersuchungen erhalten, darunter:

• Harnkultur
• Lumbalpunktion
• Röntgenaufnahme des Brustkorbs

Bei Erwachsenen, bei denen eine Infektion diagnostiziert wurde, kann ein Bluttest feststellen, ob Gruppe-B-Streptokokken die Ursache sind. Die Identifizierung der Ursache kann wichtig sein, um die geeignete Behandlung zu bestimmen.