Amniozentese

Eine Amniozentese wird durchgeführt, um Fruchtwasser und Zellen aus der Gebärmutter zur Untersuchung oder Behandlung zu entnehmen. Fruchtwasser umgibt und schützt ein Baby während der Schwangerschaft. Eine Amniozentese kann nützliche Informationen über die Gesundheit eines Babys liefern. Es ist jedoch wichtig, die Risiken einer Amniozentese zu kennen – und auf die Ergebnisse vorbereitet zu sein.

Eine Amniozentese kann aus verschiedenen Gründen durchgeführt werden:

Genetische Untersuchung. Bei einer genetischen Amniozentese wird eine Probe Fruchtwasser entnommen und die DNA der Zellen auf bestimmte Erkrankungen wie das Down-Syndrom untersucht. Dies kann auf einen anderen Screening-Test folgen, der ein hohes Risiko für die Erkrankung ergeben hat.

Diagnose einer fetalen Infektion. Gelegentlich wird eine Amniozentese verwendet, um nach Infektionen oder anderen Erkrankungen beim Baby zu suchen.

Behandlung. Eine Amniozentese kann durchgeführt werden, um Fruchtwasser aus der Gebärmutter abzuleiten, wenn sich zu viel angesammelt hat – eine Erkrankung, die als Polyhydramnion bezeichnet wird.

Untersuchung der fetalen Lunge. Wenn eine Geburt vor der 39. Woche geplant ist, kann das Fruchtwasser untersucht werden, um festzustellen, ob die Lungen des Babys reif genug für die Geburt sind. Dies wird selten durchgeführt.

Amniozentese birgt Risiken, die bei etwa 1 von 900 Tests auftreten. Dazu gehören: Auslaufen von Fruchtwasser. Selten tritt nach einer Amniozentese ein Auslaufen von Fruchtwasser durch die Vagina auf. In den meisten Fällen ist die Menge des verlorenen Fruchtwassers gering und stoppt innerhalb einer Woche ohne Auswirkungen auf die Schwangerschaft. Fehlgeburt. Eine Amniozentese im zweiten Trimester birgt ein geringes Risiko einer Fehlgeburt – etwa 0,1 % bis 0,3 %, wenn sie von einer qualifizierten Person unter Verwendung von Ultraschall durchgeführt wird. Untersuchungen legen nahe, dass das Risiko eines Schwangerschaftsverlusts bei einer Amniozentese vor der 15. Schwangerschaftswoche höher ist. Nadelverletzung. Während der Amniozentese kann das Baby einen Arm oder ein Bein in den Weg der Nadel bewegen. Schwere Nadelverletzungen sind selten. Rhesus-Sensibilisierung. Selten kann eine Amniozentese dazu führen, dass die Blutzellen des Babys in den Blutkreislauf der Schwangeren gelangen. Frauen mit Rh-negativem Blut, die noch keine Antikörper gegen Rh-positives Blut entwickelt haben, erhalten nach einer Amniozentese eine Injektion eines Blutprodukts, Rh-Immunglobulin. Dies verhindert, dass der Körper Rh-Antikörper bildet, die die Plazenta passieren und die roten Blutkörperchen des Babys schädigen können. Infektion. Sehr selten kann eine Amniozentese eine Gebärmutterinfektion auslösen. Infektionsübertragung. Eine Person, die an einer Infektion leidet – wie Hepatitis C, Toxoplasmose oder HIV/AIDS – kann diese während einer Amniozentese auf das Baby übertragen. Denken Sie daran, dass eine genetische Amniozentese in der Regel Schwangeren angeboten wird, bei denen die Testergebnisse einen großen Einfluss auf die Schwangerschaftsführung haben können. Die Entscheidung, eine genetische Amniozentese durchführen zu lassen, liegt bei Ihnen. Ihr Arzt oder Ihre genetische Beraterin können Ihnen Informationen geben, die Ihnen bei der Entscheidung helfen.

Ihr Arzt wird Ihnen das Verfahren erklären und Sie bitten, eine Einwilligungsformular zu unterschreiben. Erwägen Sie, jemanden zu bitten, Sie zum Termin zu begleiten, um emotionale Unterstützung zu erhalten oder Sie danach nach Hause zu fahren.

Eine Amniozentese wird üblicherweise in einer ambulanten geburtshilflichen Einrichtung oder in der Praxis eines Arztes durchgeführt.